Stichwort Visualisierung

In der heutigen, durch die elektronischen Medien geprägten Zeit sind wir es gewöhnt, jeden Tag umfangreiche Informationen in unterschiedlicher Weise aufzunehmen. Fotografien, Grafiken, Video- und Computeranimationen spielen dabei eine zunehmend bedeutende Rolle, da sie es uns ermöglichen, auch komplexe Zusammenhänge leicht und schnell zu erfassen. Vor diesem Hintergrund kommt auch der Visualisierung archäologischer Themen als Ergänzung zur traditionellen Ausstellung im Museum immer größere Bedeutung zu; ein Stück vergangener Lebenswelten kann mit Hilfe moderner Technik wieder sichtbar und somit lebendig gemacht werden.

Die Visualisierung von Schiffswracks aus der Gewässern des nördlichen Europas bietet hierfür ein gutes Beispiel: Diese Funde sind Teil des kulturellen Erbes der Menschheit und bilden gemeinsam mit ihrem naturräumlichen Umfeld ortsfeste Denkmale, die eine einmalige Informationsquelle zur Geschichte der Seefahrt, des Handels aber auch der Kriegsführung darstellen. Es ist deshalb die Aufgabe des Denkmalschutzes, Strategien zu entwickeln, um diese Funde vor Ort - also unter Wasser - für zukünftige Generationen zu erhalten (link zu: Erhaltung/Safeguarding). Allein ihre Lage auf dem Boden von Meeren, Seen und Flüssen bedingt, dass sie kaum öffentlich zugänglich sind; um die Allgemeinheit dennoch umfassend über die einzelnen Wracks und ihre Geschichte zu informieren und für ihre Erhaltung zu sensibilisieren kommt deshalb ihrer Visualisierung mit Hilfe moderner Technik größte Bedeutung zu.

Im Rahmen des MoSS-Projektes werden unterschiedliche, an die jeweiligen Erfordernisse der unterschiedlichen Wrackfundstellen angepasste Methoden und Techniken der Visualisierung angewandt bzw. eingesetzt. Dies sind die systematische Auswertung von Luftbildern, der Einsatz geophysikalischer Prospektionsmethoden, die Dokumentation durch Fotografie, Grafik, Fotogrammetrie und Videotechnik und die Rekonstruktion der Wracks und die Erstellung von Modellen und Repliken.