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Das BZN 10-Wrack; bedroht durch die Natur?
The position of the wreck BZN 10. Chart by Mikko Rautala. The Maritime Museum of Finland/The National Board of Antiquities. Picture 1. |
GeschichteFür Jahrhunderte waren die Niederlande eine bedeutende Seefahrernation. Amsterdam war der Stapelplatz für jede Art von Waren in Europa. Getreide aus dem Baltikum wurde hier verhandelt wie auch Waren aus Ost- und Westindien. Für lange Zeit war es aufgrund der seichten Gewässer, Pampus genannt, jedoch für große Schiffe unmöglich den Hafen von Amsterdam anzulaufen. Aus diesem Grund wurden die Schiffe an den Texel Straßen in der Wadden See im Norden von Holland be- und entladen. Durch die Insel Texel war das Gebiet vor den Nordwestwinden geschützt und somit verhältnismäßig ruhig gelegen. Verhältnismäßig deshalb, da im Laufe der Jahrhunderte Tausende Schiffe durch Stürme trotzdem dort Schiffbruch erlitten. Als Beispiel sei hier der Sturm in der Weihnachtsnacht am 24. Dezember 1593 genannt, in der eine Flotte von ungefähr 150 Schiffen durch einen Südweststorm erfaßt wurden und durch den in nur wenigen Stunden 24 Schiffe sanken und 1050 Matrosen starben. Ein anderes Beispiel ist der Südweststurm vom 3. November 1638. In dieser Nacht sanken 35 Schiffe. Von 1576 bis 1790 sind mindestens 32 dieser schweren Stürme überliefert.1 Eins dieser Unglücksschiffe, welches in der Weihnachtsnacht 1593 sank ist das Scheurrak SO1-Wrack. Es wurde von dem Niederländischen Institut für Schiffs- und Unterwasserarchäologie (ROB/NISA) zwischen 1989 und 1997 ausgegraben und wurde dafür genutzt, um eine durch die Hydroakustik unterstützte Archäologie in trübem Wasser zu entwickeln.2 Es zeigte sich, daß es sich bei dem Wrack um ein holländisches Kaufmannsschiff handelte, daß mit noch sehr gut erhaltener Fracht aus baltischen Weizen beladen war. Dies ist allerdings nicht das einzige Wrack, das im westlichen Teil der Wadden See lokalisiert werden konnte. In einem kleinen Gebiet von nur wenigen Quadratmeilen konnten ungefähr 60 Wracks geortet werden, die von archäologischer Relevanz sind und in das 16. bis 18. Jahrhundert datieren (Abb. 1). Die meisten dieser Wracks wurden durch lokaler Fischer gefunden.3 Bis jetzt konnten zwölf dieser 60 Wracks von der NISA erforscht werden, um ihre Bedeutung einzuschätzen. 1. Die Informationen stammen von J. van Vliet, der momentan an einer Datenbank der Stürme in den Texel Straßen arbeitet. 2. ROB steht für Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek (Nationales Amt für das Archäologische Erbe). Die NISA ist Teil dieser Organisation (ROB/NISA). 3. Die NISA verfolgt nicht die Taktik nach Schiffswracks zu suchen. Der Hauptgrund hierfür ist die große Anzahl von Meldungen durch Fischer und Taucher. Hunderte von Schiffswracks sind in den Niederländischen Gewässern und dem eingelandeten Gebiet der "Zuiderzee" bekannt. Siehe auch Habermehl (2000). |
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