Schützen? Bewertung der gesammelten Daten

Nach einer Kampagne von zwölf Tagen gelang es einen verhältnismäßig guten Eindruck von der Fundstelle des Wracks zu bekommen. Wie wir oben gesehen haben, sind die Erhaltungsbedingungen bei dem BZN 10-Wrack ausgezeichnet. Allerdings ist es durch Erosion und dem Schiffswurm (Teredo navalis) bedroht.

Wir können schlußfolgern, daß es sich vermutlich nicht um ein holländisches Schiff gehandelt hat. Das Konstruktionsholz und Inventar weisen auf eine norddeutsche Herkunft hin. Die Fracht dagegen wird iberisch sein. War es ein deutsches Handelsschiff aus dem 17. Jahrhundert auf seinem Rückweg von der iberischen Halbinsel? Die Fakten sprechen dafür. Die archäologische Bedeutung des Wracks wird hoch eingeschätzt, und es wird daher mit feiner Polypropelengaze geschützt (Abb. 7). Zukünftige Forschungen an diesem Wrack können viele Informationen über die Seefahrt und den Handel an der europäischen Westküste und die (zeitweilige) Rolle der Niederlande zwischen den süd- und nordeuropäischen Märkten erbringen.

In den folgenden drei Jahren wird dieses Wrack beobachtet und Daten über den Verschlechterungsprozeß für das europäische MoSS-Projekt gesammelt. Wie oben bereits erwähnt, ist dieses Wrack tatsächlich durch natürliche Einflüsse gefährdet. Nun ist es an der Zeit herauszufinden, wie stark es gefährdet ist, wie schnell der Verfall stattfindet, und was wir dagegen tun können (Abb. 1).

In den Niederlanden konzentrieren wir uns darauf, die Schutzmaßnahmen für die Wracks zu testen, die wir in den letzten vier Jahren entwickelt haben (Abb. 8). Die Methode ist nicht nur billig, sondern auch einfach anzuwenden. Es scheint sehr gut zu funktionieren: über die Jahre wurde ein künstliches Riff auf dem Seeboden erschaffen, welches das Wrack mit Sand und Gaze abdeckt. Die Frage ist, ob es auch dauerhaft vor dem Schiffswurm und anderen Meeresorganismen geschützt ist.