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Was ist MOSS?

Das Projekt wurde zur Überwachung, zum Schutz und zur Visualisierung von Schiffswracks ins Leben gerufen. Unsere Zielsetzung ist es, Methoden zu entwickeln und zu verfeinern, mit denen der Erhaltungszustand von Wracks und die Umweltbedingungen in ihrem Umfeld dokumentiert werden können. Im Laufe des Projekts werden deshalb an drei unterschiedlichen Wracks Messgeräte positioniert, mit denen die Veränderungen der Umweltbedingungen festgehalten werden können. Es werden außerdem Konzepte entwickelt, um den Bestand der Wracks nachhaltig zu sichern und gleichzeitig den Forderungen verschiedener Interessensgruppen nach einer öffentlichen Nutzung der Denkmale Rechnung zu tragen.

Im Rahmen des Projektes wir der Visualisierung der Wracks deshalb große Bedeutung beigemessen. So ist es vorgesehen, die europäische Öffentlichkeit in verschiedenen Sprachen und auf unterschiedliche Weise über die Schiffswracks dieses Projekt zu informieren.Im Rahmen des Projektes sind unterschiedliche Aktivitäten vorgesehen, die sowohl Untersuchungen und Forschungen an den Wracks selbst als auch die Präsentation der hierbei erzielten Ergebnisse auf Internetseiten und in Publikationen, Postern, Broschüren, Berichten und Artikeln umfassen. Darüber hinaus werden regelmäßig Arbeitstreffen und Seminare durchgeführt. Die Informationen über die Wracks werden auf verschiedene Wege verbreitet. Eine unserer Zielsetzungen besteht darin, nicht nur nicht nur Informationen für die allgemeine Öffentlichkeit zu erschließen, sondern auch neue Ansatzpunkte für ein nachhaltiges Management von Kulturdenkmalen zu erschließen.

Wir hoffen auf diese Weise, das Interesse der Bürger Europas für unser gemeinsames kulturelles Erbe unter Wasser zu wecken und die Öffentlichkeit am Schutz dieses Erbes teilhaben zu lassen. Das Projekt fungiert dabei als ein geöffnetes Fenster, durch das vier bedeutende europäische Schiffswracks in den Niederlanden, Deutschland, Schweden und Finnland eingehend betrachtet werden können.

Der Hauptorganisator dieses Projekts ist das Maritime Museum Finnlands, das für die Organisation des Gesamtprojekts verantwortlich ist. Als weitere Organisatoren sind das Mary Rose Archaeological Services Ltd. (Großbritannien), das Institut für Schiffs- und Unterwasserarchäologie (Niederlande), das Zentrum für Maritime Archäologie in Roskilde (Dänemark), das Archäologische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) und die Hochschule Södertörn (Schweden).

Das Projekt konzentriert sich auf vier Schiffswracks, die aus europäischer Sicht alle von großer Bedeutung sind. Die Wracks liegen in den Niederlanden, Deutschland, Schweden und Finnland. Bei dem Wrack aus den Niederlanden handelt es sich um ein unbekanntes Handelsschiff aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, das vermutlich in Deutschland gebaut worden ist. In dem Wrack haben die Taucher Keramikgefäße gefunden, die von der iberischen Halbinsel stammen. Das Wrack liegt im westlichen Teil der Wadden See. Das deutsche Wrack befindet sich im Mündungsbereich des Prerowstroms in Mecklenburg-Vorpommern und stellt eine bislang unbekannte Kogge des 13. Jahrhunderts dar. Bei dem schwedischen Wrack handelt es sich um einen Schaufelraddampfer namens Eric Nordevall, der 1856 Schiffbruch erlitt und heute im Vättern See liegt. Das finnische Wrack ist ebenfalls ein ehemaliges Handelsschiff. Es trug den Namen Vrouw Maria als es im Jahre 1771 auf den Weg von Amsterdam nach St. Petersburg war und vor einem Archipel im äußersten südwestlichen Teil Finnlands Schiffbruch erlitt und versank. Alle diese Wracks sind hervorragend erhalten: zwei sind nahezu vollkommen intakt und bei den zwei anderen sind immerhin noch die unteren Teile des Schiffskörpers vorhanden.

Diese vier Wracks befinden sich unter Wasser in sehr unterschiedlichen Umgebungen: in einem Binnenmeer des Atlantik, im Brackwasser der südlichen bzw. der nördlichen Ostsee und in einem Süßwassersee. Durch die Untersuchungen des physischen Zustandes der Wracks und ihrer Umweltbedingungen mit gleichen Methoden, wie sie im MoSS-Projekt durchgeführt werden, lassen sich umwelt- und milieuspezifische Informationen gewinnen, die für die Entwicklung von Erhaltungskonzepten unbedingt erforderlich sind.

Die Ergebnisse des Projekts werden regelmäßig dokumentiert und in Jahresberichten der Europäischen Kommission zugeleitet. In die Steuerung des Projektes ist neben den unmittelbar beteiligten Institutionen auch ein externer Spezialist integriert, der seine Erfahrungen mit in das Projekt einbringt.

Die Kultur 2000 ist ein Programm der Europäischen Gemeinschaft, durch welches Projekte unterstützt werden, die internationale kulturelle Kooperationen darstellen und an denen Organisatoren aus mehreren Ländern beteiligt sind. So sind die Zielsetzungen unter anderem, zur Kooperation zu ermutigen, das gemeinsame europäische kulturelle Erbe zu fördern und das Wissen über die Geschichte und Kultur der Menschen Europas zu verbreiten. Im Jahr 2001 wurden zum ersten mal Projekte zur Unterwasserarchäologie in das Programm aufgenommen. Unser Projekt stellt das erste internationale Schiffswrack-Projekt dar, welches an dem Programm Kultur 2000 teilnimmt.

Weitere Informationen:

Allgemeine Informationen zum Projekt können Sie durch die Projektleiterin, Frau Sallamaria Tikkanen, vom Finnischen Maritimen Museum erhalten. Tel. +358 9 4050 9057, e-mail sallamaria.tikkanen@nba.fi (1.8.2003 - 31.7.2004 Frau Riikka Alvik, Finnisches Maritime Museum, riikka.alvik@nba.fi)

Registration period for the Portsmouth Seminar over.